Nachrichten von der Krypto - Welt. Artikel, Veröffentlichungen.
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Microsoft untersucht dezentrale Identitätssysteme, die auf Bitcoin und Ethereum Blockchain aufbauen
Microsoft will die öffentliche Blockchain von Bitcoin und Ethereum nutzen, um dezentrale Idenditätssysteme zu entwickeln und einzusetzen. Zunächst wird der High-Tech-Riese jedoch vorerst nur Blockchain-basierte IDs über die Microsoft Athenticator App unterstützen
Wie Microsoft gestern berichtete, wird das Unternehmen die Entwicklung eines blockchainbasierten Identitätssystems vorantreiben. Alex Simons, Direktor der Abteilung Microsoft Identity Division beschreibt, dass Microsoft in den letzten 12 Monaten stark an der Entwicklung digitaler Identitäten geforscht hat. Besonderer Fokus lag dabei auf der Verbesserung der Privatssphäre, Sicherheit und Kontrolle der Identität eines jeden Individuums.
In der heutigen Welt ist nahezu jeder Bereich des öffentlichen Lebens zentralisiert. Genau dieser Ansatz soll mit einem dezentralen Identitätssystem bekämpft werden, sodass jedes Individuum vollständige Kontrolle und Sicherheit über seine Identität erhält. Ein solche Methode würde die Zensur komplett beseitigen und großes Vertrauen unter den Nutzern durch die öffentlich, praktisch manipulationsresistente, Blockchaintechnologie geben.
Microsoft hat eine ganze Reihe an dezentralen Identitätssystem untersucht, kam jedoch zu dem Schluss, dass nur die Blockchain-Technologie die Anforderungen an Privatsspähre, Eigenverantwortung und unerlaubten Zugriffen erfüllt. An der entsprechenden Stelle im Blogpost heißt es:
After examining decentralized storage systems, consensus protocols, blockchains, and a variety of emerging standards we believe blockchain technology and protocols are well suited for enabling Decentralized IDs (DID).
Microsoft führt weiterhin aus, dass die Plattformen von Bitcoin, Ethereum als auch Litecoin eine geeignete Grundlage für dezentrale Identitäten wären. Für die weitere Entwicklung sind besonders folgende Erkenntnisse wichtig:
Der Nutzer muss die vollständige Kontrolle über seine Identität innehaben.
Die Sicherheit der Daten steht an erster Stelle.
Vertrauen erhält das System von jedem Teilnehmer des Systems und durch die Gemeinschaft.
Apps und weitere Dienstleistungen müssen den Nutzer in das Zentrum der Entwicklung stellen.
Die Technologie muss auf Open-Source Technologien und Protokolle setzen, damit alle Teilnehmer Einblick haben und bei Bedarf an der Entwicklung teilnehmen können.
Das System muss massentauglich sein und für jeden erreichbar sein, damit es auf der ganzen Welt eingesetzt werden kann.
Die Blockchain-Technologie als Instrument von Identitätssystemen wird bereits seit längerem erforscht. Die prominentesten und bekanntesten Beispiele die in der Vergangenheit in der Öffentlichkeit diskutiert wurden sind z.B. Blockstack ID und uPort.Auch IOTA kündigte in einer Pressemitteilung an, dass die Bekämpfung von Identitätsbetrug ein Kernfeld sei, welches bei der Schaffung der Smart City von Taipei durch Nutzung des Tangle-Protokolls bearbeitet werden soll.
Bis zum jetzigen Zeitpunkt hat Microsoft aber noch keine spezifische Integration der dezentralen ID angekündigt, da in diesem Feld noch weitere Forschung nötig sein wird.
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Gibraltar bringt Gesetzentwurf zur Regulierung von ICOs auf den Weg
Gibraltar wird als erstes Land der Welt ICOs per Gesetz regulieren und damit klare Rahmenbedingungen schaffen. Auf Grund einiger Missbrauchs- und Betrugsfälle im letzten Jahr war das Vertrauen der Investoren in die Teilnahme an Initial Coin Offerings gesunken.
Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters, will Gibraltar (Teil des britischen Überseegebietes und damit zugehörig zum Vereinigten Königreich von Größbritanien und Nordirland) als erstes Land der Welt ein Gesetz schaffen, welches die Regulierung eines Inital Coin Offerings regelt. Dadurch sollen klare Spielregeln für ICOs geschaffen und der Schutz von Investoren verbessert werden.
Bisher gab entweder nur oberflächliche oder sehr strikte Entscheidungen gegenüber ICOs, wie das Verbot in China zeigt. Da die Zahl durchgeführter ICOs im letzten Jahr seinen Höhepunkt erreicht, ist eine Regulierung bzw. die Schaffung klarer Rahmenbedingungen ein logischer Schritt der gegangen werden muss.
Die Möglichkeit eines ICOs hat vielen Unternehmen die Kapitalbeschaffung enorm erleichtert. Dennoch waren unter vielen vertrauenswürdigen ICOs auch jede Menge Betrug und Diebstahl vertreten. Insgesamt wurden im Jahr 2017 über 3 Millarden Euro an Kapital über Initial Coin Offerings eingesammelt. 2016 betrugt dieser Wert gerade mal 82 Millionen, sodass hierbei ein ganz klarer steigender Trend zu erkennen ist.
Gibraltars Regueriung und das gibraltische Financial Service Commision (GFSC) berichteten den Gesetzgebern, dass sie in den nächsten Wochen einen Gesetzentwurf zur Regulierung von ICOs vorlegen werden, der den Betrieb und die Teilnahme an ICOs regeln soll. Sian Jones, Senior Advisor des GFSC, sprach von einem weltweit ersten und einzigartigen Schritt der vorangetrieben werden muss:
One of the key aspects of the token regulations is that we will be introducing the concept of regulating authorized sponsors who will be responsible for assuring compliance with disclosure and financial crime rules.
Die zukünftige Verordnung wird Regeln beinhalten, die die Offenlegung aller wichtigen und relevanten Informationen für die Investoren bereithält, damit eine fundierte Entscheidung für oder gegen eine Investition getroffen werden kann. Zu oft gab es in der Vergangenheit Betrugsfälle, bei denen die Kapitalnehmer eine Menge versprochen haben, jedoch direkt nach Ende des ICOs mit dem kompletten Geld im Nichts verschwunden sind und die Geldgeber einen Großteils ihres Kapitals verloren haben.
Zuletzt hatte Vitalik Buterin eine verbesserte Form des ICO vorgestellt, bei dem das Kapital schrittweise nach Erreichung vorher festgelegter Meilensteine freigegeben wird. Dies bringt aus der Sicht der Investoren mehr Sicherheit und Vertrauen in ICOs.
Welche Inhalte allerdings konkret im Entwurf von Gibraltar vorhanden sein werden, muss noch ausführlich diskutiert werden. Weiterhin führt Alert Isola, Gibraltars Handelsminister aus, dass der Schutz der Verbraucher höchste Priorität hat:
We remain fully committed to ensuring that we protect consumers and the reputation of our jurisdiction.
Eine ähnliche Haltung, die den Verbraucherschutz in den Fokus stellt, hatten die SEC und CFTC vor wenigen Tagen ebenfalls vor dem US-Senat eingenommen. Es bleibt abzuwarten, ob sich weitere Länder ein Beispiel an Gibraltar nehmen und ihre eigenen Gesetze bzw. Regulationsmaßnahmen entwerfen.
https://coin-hero.de/gibraltar-bringt-gesetzentwurf-zur-regulierung-von-icos-auf-den-weg/ -
Ripple dominiert Nachrichten und vermeldet mehrere namhafte Partnerschaften
In den letzen drei Tagen konnte Ripple gleiche mehrere namhafte Partnerschaften vermelden. Zunächst wurde bekannt, dass Inidiens führende Kryptowährungsbörse Zebpay den XRP Token neu listen und ab sofort zum Kauf und Handel anbieten wird. Danach konnte Ripple eine Partnerschaft mit der UAE Exchange, einer führenden Institution im Mittleren Osten für globale für Geld-, und Devisentransfers verkünden. Außerdem wird das Handelsunternehmen AsiaMTM XRP Zahlungen akzeptieren. Zu Guter Letzt hat Brad Garlinghouse sehr vielversprechende Ankündigungen auf dem Yahoo Finance Summit gemacht.
Nachdem Zebpay in den letzten Wochen bereits Bitcoin Cash und Litecoin zur Börse hinzugefügt hat, vermeldete Zebpay bereits am Freitag, dass der XRP-Token ab sofort auf der indischen Börse gekauft, verkauft, gesendet und empfangen werden kann.
Partnerschaft mit der UAE Exchange
Am 10.02. gab Ripple eine Partnerschaft mit der UAE Exchange bekannt. Das Unternehmen wird das Produkt xCurrent von Ripple einsetzen, um nahtlose und grenzüberschreitende Zahlungen in Echtzeit abzuwickeln. Damit wird UAX Exchange aber nicht den XRP-Token als Transfermedium für die Transaktionen nutzen.
XCurrent ist eine Softwarelösung, die entgegen der xRapid-Lösung zwar das Ripple Netzwerk, aber nicht den XRP-Token verwendet. XCurrent richtet sich insbesondere an Banken und Finanzdienstleister. Die Lösung für ermöglicht länderübergreifende Zahlungen, Messaging, Clearing und Abrechnung von Finanztransaktionen in Echtzeit. Die Kosten sollen dabei um bis zu 25% niedriger sein, als bei herkömmlichen Transaktionen zwischen Banken auf internationaler Ebene. Das RippleNet kann bereits über 100 Mitgliedsbanken und Finanzinstituten zu seinen Anwendern zählen.
Promoth Manghat, Chief Executive Officer der UAE Exchange Group, lobte das RippleNet im Rahmen der Pressemitteilung in höchsten Tönen:
The early adoption of this game-changing technology allows us to offer a competitive service, as it will have an impact on the speed and cost of cross-border transactions. We are proud to deliver the future of payments with Ripple.
Die AsiaMTM Group akzeptiert XRP Zahlungen
Wie Ripplenews vermeldet, wird die AsiaMTM Group Limited ab sofort XRP-Zahlungen von seinen Kunden akzeptieren. Die Asia MTM Group wurde im März 2009 in Hongkong gegründet und hat ihren Hauptsitz in Shenzhen, China. Sie besitzt über 150 Fabriken, in denen u. a. Kleidung, Accessoires und Teile für Unterhaltungselektronik (LCD-Bildschirme für IPhones und Samsung Smartphones) hergestellt werden. AsiaMTM betrachtet sich selbst als eines der führenden Handelsunternehmen in China.
Das RippleNet kann 1.500 Transaktionen pro Sekunde bei einer durchschnittlichen Abrechnungszeit von 4 Sekunden verarbeiten. Bereits in den letzten Tagen und Wochen konnte Ripple immer wieder neue Partnerschaften und Kooperationen vermelden. Dazu gehörten u. a. LianLian International, die Santander Bank, IDT Corporate und MercuryFX, die Rakbank, Standard Charter und AXIS Bank. Bereits seit längerer Zeit gehören u. a. die UBS, UniCredit, Bank of America Merrill Lynch, ReiseBank, BBVA (zweitgrößte Bank Spaniens), Mitsubishi UFG aus Japan (größte Bank Japans), Akbank (Türkei) zu den Kooperationspartnern von Ripple.
Brad Garlinghouse auf dem Yahoo Finance Summit
Wer mehr über Ripple vom CEO selbst, Brad Garlinghouse, erfahren möchte, sollte sich das folgende Video von dem Yahoo Finance All Markets Summit anschauen. Garlinghouse erklärt die langfristigen Ziele von Ripple und wie das RippleNet generell funktioniert.
Außerdem legt er dar, warum der XRP Token und die xRapid Software Lösung langfristig ein Erfolg sein werden. Er erklärt, dass Banken bisher xCurrent vorgezogen haben, weil gegenüber dem XRP Token eine gewisse Verunsicherung besteht. Jedoch bietet xRapid schnellere Transaktionen, bei geringeren Kosten. Aufgrund dessen werden wahrscheinlich auch Banken langfristig die Zweifel ablegen und auf xRapid und den XRP Token wechseln. Dies würde sehr wahrscheinlich den Ripple Kurs positiv beeinflussen.
Eine Ripple Kaufanleitung ist über diesen Link zu finden.
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Bundesbank-Präsident Weidmann: Kryptowährungen sind „ökonomisch und ökologisch ineffizient“
In der Eröffnungsrede zu einem Bargeldsymposium der Deutschen Bundesbank spricht deren Präsident Jens Weidmann Kryptowährungen wie dem Bitcoin ab, als Geld oder Währungen gelten zu können. Er fordert eine globale Regulierung und zeigt sich überzeugt, dass digitales Geld auf absehbare Zeit kein ernsthafter Konkurrent für Bargeld oder Bankguthaben werden wird.
Die Begriffe Geld und Währung ließen sich nur sehr eingeschränkt auf Bitcoin und andere Kryptowährungen anwenden, sagte Weidmann laut eines von der Bundesbank veröffentlichten Redetextes. Die Funktionen von Geld als Zahlungsmittel, Wertspeicher und Recheneinheit erfüllten Kryptowährungen nur eingeschränkt, weshalb er den Begriff „Krypto-Token“ für passender halte.
Als Zahlungsmittel etwa fänden Kryptowährungen auch deshalb kaum Verwendung, weil das Bezahlen mit ihnen vergleichsweise umständlich sei. Weidmann verweist darauf, dass Transaktionen mehrere Minuten dauern können: „Das mag für einen Autokauf noch akzeptabel sein, zum Bezahlen an der Ladenkasse eignen sich Bitcoin damit aber nicht.“
Kein Stabilitätsgewinn durch hohen Stromverbrauch
Wichtige Voraussetzung für ein funktionierendes Geldsystem sei das Vertrauen in die Werthaltigkeit. Bei Banknoten würden Notenbanken dieses Vertrauen schaffen, bei Bitcoin dagegen solle Vertrauen unter anderem durch immer kompliziertere Algorithmen hergestellt werden, die immer höheren Stromverbrauch erforderten. Weidmann verwies auf Berechnungen von Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele, nach der eine Bitcoin-Transaktion 460.000 mal mehr Strom verbraucht als eine gewöhnliche Überweisung.Mit Blick auf die hohen Wertschwankungen von Kryptowährungen sagte Weidmann, dem Stromverbrauch stehe kein Stabilitätsgewinn gegenüber, was die Verwendbarkeit als Zahlungsmittel einschränke.
„Ein Zahlungsmittel, das stark im Wert steigt, möchte niemand hergeben, ein Zahlungsmittel, das stark im Wert verliert, möchte niemand annehmen. Bitcoin ist aus ökonomischer und ökologischer Sicht ineffizient.“
Globale Regulierung sinnvoll
Zu Forderungen nach einer Regulierung von Kryptowährungen bis hin zum Verbot sagte Weidmann, mögliche Wertverluste alleine rechtfertigten kein Verbot. Wichtig sei, bestehende Geldwäschevorschriften durchzusetzen. Er verwies darauf, dass derzeit die europäische Geldwäscherichtlinie überarbeitet wird, damit Betreiber von Wechselstuben und Anbieter von E-Wallets ihre Kunden künftig im Rahmen der üblichen Sorgfaltspflichten für Finanzhäuser kontrollieren müssen. Nationale oder europäische Regulierungen könnten aber nur begrenzt wirksam sein, deshalb wolle er das Thema auf die G20-Agenda setzen.Anlass zu regulatorischen Eingriffen könnten potenzielle Finanzstabilitätsrisiken bieten, die derzeit noch begrenzt seien. Dies könne sich aber ändern, wenn Banken mehr in Kryptowährungen investieren, Anlegern Geld zur Spekulation mit digitalen Token bereitstellen oder Krypto-Börsen Liquiditätslinien einräumen. Die Banken müssten entsprechende Risiken mit hinreichend Eigenkapital unterlegen, was aus Weidmanns Sicht teuer würde: „Angesichts des hohen Risikogehalts wären das sicher beträchtliche Kapitalanforderungen.“
Keine Sorge um die Geldpolitik
Weil der Gegenwert aller Krypto-Token im Vergleich zur globalen Geldmenge gering sei, müsse sich die Geldpolitik derzeit keine Sorgen um ihre Wirksamkeit machen. Skeptisch äußerte sich der Bundesbank-Präsident zur Emission von digitalem Zentralbankgeld. Durch dessen Verzinsung oder die Möglichkeit von Negativzinsen würde sich zwar der geldpolitische Handlungsspielraum erweitern, wenn Privatpersonen nicht auf Bargeld ausweichen könnten. Es gebe aber einen „gravierenden Haken“: Digitales Zentralbankgeld könne in direkte Konkurrenz zu Bankeinlagen treten. Wenn Geschäftsbanken aber Zinsaufschläge bieten müssten, um eine Umwandlung von Bankeinlagen in digitales Zentralbankgeld zu verhindern, würden ihre Margen im Einlagen-Kreditgeschäft weiter sinken, was für die Finanzstabilität problematisch sein könne.Warnung vor digitalem Bankensturm
Ein noch größeres Risiko sieht Weidmann in digitalen „Bank Runs“. Wenn man Ersparnisse per Mausklick auf das eigene Konto bei der Notenbank überweisen könne, um aus dem privaten Finanzsystem zu fliehen, liege die Schwelle für einen Ansturm auf die Banken vermutlich wesentlich niedriger als in der analogen Welt. Ein Beispiel dafür nannte Weidmann auch: Hätten im Krisenjahr 2007 in Großbritannien nicht nur die Kunden von Northern Rock, sondern auch die anderer britischer Banken ihre Schäfchen bei der Notenbank ins Trockene gebracht, hätten sie damit das gesamte Bankensystem vollends destabilisiert.Der Bundesbank-Präsident ging auch auf Kritiker ein, die als Schwachstelle des derzeitigen Geldsystems die Geldschöpfungsmöglichkeit von Geschäftsbanken ausgemacht haben, weil diese eine wesentliche Ursache für schädliche Kreditzyklen seien. Historische Erfahrungen mit einem einstufigen Bankensystem und mit zentraler Kreditvergabe durch die Notenbank seien „ernüchternd“, Zentralverwaltungswirtschaften hätten gezeigt, dass der Staat oder die Notenbank nicht die besseren Banker seien.
Keine Konkurrenz für Bargeld
Weidmann zeigte sich überzeugt, dass Bedarf an Krypto-Token und digitalem Zentralbankgeld gar nicht erst entsteht, wenn Notenbanken den Zahlungsverkehr immer auf dem technisch neuesten Stand halten. Er vewies auf Bestrebungen des Eurosystems, Banken bis zum Jahresende Zentralbankgeld-Zahlungen in Echtzeit zu ermöglichen. Damit würden etwa sekundenschnelle Überweisungen zwischen Privatleuten rund um die Uhr an jedem Tag des Jahres möglich, unabhängig davon, bei welcher Bank sie ihr Konto haben.Unter Bezug auf den Geschäftsführer der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, Agustín Carstens, der Bitcoin als Mischung aus Finanzblase, Schneeballsystem und Umweltkatastrophe beschrieben hatte, sagte Weidmann, er halte Kryptowährungen zumindest für keinen überzeugenden Gegenentwurf zu staatlichem Geld:
„Für ein stabiles Geld- und Finanzsystem brauchen wir keine Krypto-Token, sondern auf Preisstabilität verpflichtete Notenbanken und eine wirksame Bankenregulierung.“